Beim diesjährigen Silberpokal in Bad Aibling nahmen acht Deisenhofener teil, darunter auch Julian und Franz, die zum ersten Mal seit 2010 wieder dabei waren. Leider gab es auch zwei kampflose Siege. Tabellen, Partien, etc. gibt es unter http://silberpokalturnier.de.

Das beste Ergebnis erzielte natürlich Ecki mit 6 der 8 möglichen Punkte und somit einer Ausbeute, die er zuletzt 2005 und 2006 erreicht hat. Dabei zeigte er in den Partien gegen (deutlich) schwächere Gegner die nötige Geduld und hatte auch das nötige Quäntchen Glück, sodass er sich nur dem Turniersieger von 2011, Phillip Häußler, geschlagen geben musste. Einziger Wermutstropfen ist der Ausstieg Häußlers direkt nach dem Sieg gegen Ecki in Runde 4, sodass es "nur" für Platz 11 reichte - die Top 10 ist 1,5, Platz 7 2,5 Buchholzpunkte entfernt. Franz war im Verlauf des Turniers fünfmal der Favorit und konnte in diesen Partien vier Punkte holen, während er es in den anderen drei Begegnungen mit 1900ern zu tun hatte. In diesen erzielte er ein Remis und somit 4,5 Punkte, was seiner Erwartung entspricht. Bei Harald lief es nach zwei "Pflichtsiegen" zum Auftakt nicht so gut, nach einer interessanten Partie gegen einen 1900er gab es gegen die restlichen - allesamt schwächeren - Gegner nur 2,5 Punkte. Der eine Sieg in diesen letzten fünf Partien war zudem ein hart erkämpfter Gewinn nach 86 Zügen in einem Turmendspiel... Patrick erging es ähnlich, 2,5/5 in den Partien als Favorit, ein kampfloser Sieg und zwei Niederlagen gegen Nummer 2 und Nummer 9 der Setzliste. Allerdings hatte er Nummer 2 - den späteren Finalverlierer - bereits nach 20 Zügen überspielt, übersah dann aber eine Taktik, die erst Dame und dann sogar auch gleich den König kostete.

Somit landete er hinter Julian, der in der ersten Turnierhälfte gegen vier 1900er zwei Punkte holen konnte. Danach fehlte es etwas an Kraft und Glück und/oder Wissen in der Eröffnung und weitere 2/4 folgten, sodass er insgesamt vier Punkte erreichte. Michael S. durfte in der ersten Runde an Brett 8 ran, hätte es trotz Bauernverlust in der Eröffnung seinem Kontrahenten aber nicht so einfach machen müssen. Nach zwei Favoritensiegen und einer starken Partie gegen einen 1800er, die er trotz eines Figur-gegen-zwei Bauern-Einstellers gewinnen konnte, war er dann mit 3/4 zwischenzeitlich der beste Deisenhofener. In der darauffolgenden Partie gegen den Rating Officer des Deutschen Schachbunds (zuständig für internationale Titel und FIDE-Wertung) und immer noch über 1900 DWZ schweren Christian Krause verschätzte er sich in Figur-gewinnender Stellung total und zerlegte sich aufgrund eines falschen Zuges in vier Zügen selber. Danach kamen zwei weitere starke Gegner, in Runde 8 aber "nur" ein Tegernseer Jungspund - die darf man aber natürlich nicht unterschätzen, was Michael aber tat und es somit bei 3 Punkten blieb. Edi holte überraschenderweise gleich nach der üblichen Auftaktniederlage 1,5 Punkte, hatte dann entsprechend starke Gegner und konnte erst in den letzten beiden Runden mit weiteren 1,5 Punkten seinen Punktestand nach oben schrauben. Insgesamt zeigte er eine gute Ausdauer; während letztes Jahr einige Partien fast schon "automatisch" nach etwas über drei Stunden verloren waren, kämpfte er dieses Jahr bis zu fünf Stunden um Zählbares. Max erreichte, wie im letzten Jahr, die zweite Runde im Pokal, verlor dann aber die folgenden drei Partien. Erst in Runde 5 war er wieder Favorit, was er auch zum vollen Punktgewinn nutzte. Allerdings gab es da einen kleinen Schönheitsfehler: sein vermeintliches Matt war irregulär, da er selber im Schach stand. Dies war weder ihm, noch seinem Gegner bewusst, sondern nur den Kiebitzen; gewonnen war die Stellung aber so oder so. Danach gab es noch einen kampflosen Sieg und eine weitere Niederlage, sodass es dieses Jahr 1,5/6 plus ein kampfloser Punkt für Max war, der für die Schlussrunde keine Zeit hatte.