Bei der 21. Offenen Internationalen Bayerischen Meisterschaft, die in diesem Jahr zum ersten Mal nicht mehr in Bad Wiessee, sondern im Gut Kaltenbrunn in Gmund) stattfand waren drei Deisenhofener vertreten. Gespielt wurden. Gespielt wurden neun Runden in einer großen Gruppe mit 484 Teilnehmern, von der aktuellen Nummer 82 der Weltrangliste über den amtierenden U16-Weltmeister bis zum achtjährigen 900er war alles mit dabei. Zum ersten Mal wurde das beschleunigte Schweizer System angewandt, was in diesem Fall bedeutete, dass das Feld zunächst in zwei Hälften aufgeteilt wurde, die dann in den ersten beiden Runden getrennt voneinander im Schweizer System spielten. Zur dritten Runde wurden diese "Trennung" aufgehoben, sodass Paarungen wie zum Beispiel GM Eduardo Iturrizaga Bonelli (2665 Elo und besagte Nr. 82 der Weltrangliste) gegen Jannik Danninger (1606 Elo, TV Tegernsee) zustande kamen; hier die Partie.

Fabian startete im zweiten Viertel, sodass er in Runde 1 gleich einen FM bekam. Dieser konnte in der Zeitnotphase den Sack nicht zu machen, sondern gab Fabian eine Rettungschance mittels Dauerschach, sodass er die Partie doch noch ins Remis retten konnte. Nach der anschließenden Niederlage gegen einen weiteren FM und einem leichten Sieg in Runde 3 hatte Fabian dann etwas Lospech - während er in Runde 4 gegen Harald schnell Remis machte, gewann er in Runde 6 gegen seinen Schüler Jannik Danninger und verlor in Runde 7 gegen einen weiteren Bekannten, den Vaterstettener Lars Goldbeck. Zusammen mit zwei Favoritensiegen in den Runden 5 & 8 und einem starken Remis in Runde 9 erreichte Fabian somit 5,5/9 und wird voraussichtlich 2100 Elo erreichen!

Für Reinhard galt es nach nur 16 Turnierpartien in den letzten vier Jahren Spielpraxis zu sammeln. Er war im dritten Viertel gesetzt, sodass er in den ersten beiden Runden Favorit war und dank zweier Siege in Runde 3 bis auf Brett 14 vorgespült wurde. Dort wartete mit dem Berliner Bundesligaspieler IM Marco Baldauf (2483 Elo) sein bisher stärkster Gegner im Turnierschach, der sich nach für Reinhard ordentlicher Eröffnung dank eines Qualitätsopfers letztlich souverän durchsetzte; hier die Partie. In der anschließende Partie gegen eine junge bulgarische WIM (2164 Elo) hielt er lange Zeit gut mit, verteidigte sich dann aber falsch gegen die letzte Ressource seiner Gegnerin und musste aufgeben. Danach hatte er zwei schlechte Tage und verlor, während er mit abschließenden 2,5/3 immerhin noch 4,5/9 erreichen konnte.

Auch Harald konnte sein Ziel, DWZ- und vor allem Elo-Plus, erreichen, obwohl er in Runde 2 nur Remis spielte (wie Reinhard war er im dritten Viertel). An die Live-Bretter schaffte er es somit nicht, trotzdem gab es in Runde 3 einen FM, der Harald keine Chance ließ. Nach der Partie gegen Fabian ging es dann ausschließlich gegen Spieler mit Elo zwischen 2052 und 2093, gegen die Harald trotz teilweise sehr schlechter Stellungen keine Partie verlor. Sein Schweizer Gegner in Runde 7 machte dabei so viel Unsinn, dass Harald sogar ein Turmendspiel mit Minusbauer, genauer efgh gegen aefgh, gewann. In der folgenden Partie lehnte Haralds junger Gegner jegliche Remisgebote ab, sodass die Partie letztlich im Patt endete! Mit 5/9 gewinnt er 24 DWZ und 31 Elo, einziger Wermutstropfen war die goldene Ananas (also Platz 4) in der Kategorie <1900.

Alles weitere gibt es unter https://www.schach-tegernsee.de und http://chess-results.com/tnr279887.aspx?lan=0.