Wie vor zwei Jahren spielten Michael S., Edi, Max, Patrick, Ecki, Michael F. und Harald das Bad Aiblinger Turnier um den Silberpokal. Im Gegensatz zu den letzten Jahren gewann kein junger Spieler, sondern Roman Krulich vom MSA Zugzwang vor Georg Lindenberg (Pang/Rosenheim). Mit nur 156 waren es 15 Teilnehmer weniger als letztes Jahr. Dank starker Leistungen einiger Deisenhofener (siehe unten) wurde zudem Platz 4 in der Mannschaftswertung (die besten vier Spieler eines Vereins) erreicht; 1,5 Punkte hinter Platz 1 (Bruckmühl) und mit genauso vielen Siegen wie Platz 2 (Pang/Rosenheim).

Ecki spielte stark auf und musste sich erst Runde sechs aus dem Pokal verabschieden; er spielte dabei an Brett 2 gegen den besagten Finalverlierer Lindenberg. Lospech in der letzten Runde, es ging gegen die Nummer 5 der Setzliste, verhinderte schließlich ein besseres Resultat als 5,5/8. Trotzdem kann man damit zufrieden sein, denn das ist sein bestes Ergebnis (nach Punkten) seit 2006. Michael F. vollbrachte das Kunststück, in Runde 1 die schnellste Partie überhaupt zu spielen. Ein Opfer auf f7 und etwas Mithilfe des Gegners führten schnell zum Matt. Insgesamt holte Michael gegen die schwächeren Gegner 5,5 Punkte, wobei auch bei dem Remis mehr drin war. Gegen die beiden stärkeren Kontrahenten gab es allerdings nichts zu holen. Auch hier 5,5/8, auch hier das beste Ergebnis für ihn seit 2006!

Patrick hatte nach einfachem Erstrundengegner etwas Glück, trotz Außenseiterrolle in den folgenden sechs Runden konnte er je zweimal gewinnen und zweimal Unentschieden spielen (letzteres gegen extrem unambitionierte Gegner). Erst in der letzten Runde war Patrick wieder Favorit, trotz Mehrbauer wurde es aber Remis. Mit 4,5 Punkten bei einer Gewinnerwartung von genau drei Punkten kann er sich aber auf jeden Fall über einen deutliches DWZ-Plus freuen. Harald erwischte in Runde 1 keinen einfachen Gegner, sondern einen Elfjährigen vom TV Tegernsee, das mit momentan nur 1316 DWZ Runde 3 (!) des Pokals und insgesamt vier Punkte (!!) erreichte. Wie bei allen fünf vorherigen Turnierteilnahmen spielte Harald in Runde 1 also Remis, danach ging es mit einem "Pflichtsieg" und einem hart erkämpften Remis gegen einen 1900er weiter. Es folgten zwei Partien mit groben Fehlern, erst im Pokal gegen einen weiteren 1900er, danach gegen einen 1500er. Danach ging es nur noch um Schadensbegrenzung, die mit 2,5 Punkten auch einigermaßen gelang. Insgesamt also 4,5 Punkte, aber ein großes DWZ-Minus.

Max sorgte für die allergrößte Überraschung aus Deisenhofener Sicht. In der ersten Runde konnte er trotz misslungener Eröffnung und Qualitätsverlust die Rochade seines deutlich stärkeren Gegners verhindern und dann Turm und Partie gewinnen. In Runde 2 war der Gegner noch stärker, aber außer heterogenen Rochaden nichts los - Remis und Max in Runde 3 des Pokals! In dieser versuchte Max dann trotz materiellem Nachteil und ohne Kompensation zu gewinnen, was natürlich nichts wurde. In den weiteren fünf Runden konnte er dann weitere 1,5 Punkte sammeln und mit 3/8 das Ergebnis von 2010 zum ersten Mal wiederholen. Edi startete, wie für das Schweizer System üblichen, mit einem Punkt aus vier Partien. Danach hatte er es mit drei Kindern vom Tegernsee und einer vergleichbaren älteren Gegnerin zu tun. Gegen einen "Schachkönig vom Tegernsee" konnte er mittels klassischem Opfer auf h7 schnell gewinnen, in den anderen drei Partien machte sich aber die mittlerweile fehlende Kondition bemerkbar und Edi verlor durch unnötige Fehler, sodass er nur 2 Punkte erreichte. Michael S. hatte wegen Urlaub nur für die ersten fünf Runden Zeit. Nach einem souveränen Pflichtsieg in Runde 2 und lehrreichen Niederlagen in den Runden 1 & 3 hatte er das Pech, der erste der zweiten Hälfte seiner Punktgruppe zu sein; zudem spielte er trotz besagter Niederlage zwei Bretter weiter vorne. Er hatte es also mit einem 1900er zu tun, der die Ungenauigkeiten in Michaels Zugreihenfolge in der Eröffnung problemlos ausnutzen konnte. Zu guter Letzt erfüllte er in Runde 5 seine Favoritenstellung, zusammen also 2/5.